Wir freuen uns sehr über das Interesse an unserem siebten HSBA Finance Blog! Viel Spaß beim Lesen des Dezember-Blogs.

Monatliches Marktupdate
Auch wenn der Dezember eine positive Performance auf den Finanzmärkten aufwies, blieb die jährliche Börsenrallye zum Jahresende aus. Nachdem der November geprägt wurde von der Ungewissheit der neuen COVID-19 Variante „Omikron“, welche vielerorts für Rekordzahlen der Neuinfektionen sorgte, konnten jüngste Studien im Dezember einen milderen Krankheitsverlauf sowie geringere Hospitalisierungsraten nachweisen. Dementsprechend gehen viele Experten und auch Investoren von weniger verherenden Folgen aus.
Weiterhin halten die Handlungen der amerikanischen Zentralbank FED unter der Leitung von Jerome Powell Investoren aufmerksam. Kürzlich wurde unter anderem verkündet, dass das bereits reduzierte Anleihenkaufprogramm weiter verringert wird, wodurch insgesamt USD 30 Mrd. pro Monat weniger Anleihenkäufe getätigt werden sollen. Bis März 2022 soll demnach das Programm vollständig eingestellt werden, was Investoren nach wie vor unsicher im Hinblick auf das anstehende Börsenjahr sein lässt.
Zusätzlich werden weiter anhaltende Lieferengpässe und unter anderem daraus resultierende steigende Inflation die Geschehnisse an den Finanzmärkten auch in kommenden Monaten beeinflussen.
Quellen: tagesschau.de, am.jpmorgan.com, lloydfonds.de
Autor: Christoph Schade

Das Inflationsgespenst ist kein Gespenst mehr – Warum man sich auch in 2022 mit der Börse beschäftigen sollte
Alle Leser:innen, die wie ich ihre Weihnachtsgeschenke eher kurz vor knapp besorgt haben, sind vielleicht dieses Jahr auf zusätzliche Schwierigkeiten gestoßen. Anhaltende Lieferengpässe sorgten weiterhin für verlängerte Lieferzeiten und trieben die Preise für Container, Verschiffung und letztlich die Verbraucher in die Höhe. Mit 5,2% im November sind die Preise in Deutschland so stark gestiegen wie zuletzt vor 29 Jahren. Bedingt wurde die hohe Inflation zusätzlich durch anziehende Rohstoff- und Energiepreise, den Wegfall der Mehrwertsteuersenkung und die gestiegene Konsumlaune. Doch wie geht es im neuen Jahr weiter? Wie reagieren die Notenbanken und welchen Einfluss hat die Inflation auf die Märkte?
Bereits im Juni und September hat der Finance Blog über die aufkommende Inflation, die Folgen für Sparer:innen und Anleger:innen sowie Argumente für eine vorübergehende und anhaltende Inflation berichtet. Während im Sommer die Notenbanken noch vehement Ihre Einschätzung der Inflation als temporäres Phänomen und die Fortsetzung der Niedrigzinspolitik verteidigt haben, ist die FED inzwischen zurückgerudert und hat für 2022 den Stopp des Anleihekaufprogramms sowie drei Zinserhöhungen um jeweils 0,25% angekündigt – weitere Zinsanhebungen sollen in den kommenden Jahren folgen. Damit reagiert die FED auf die Rekordinflationsrate von 6,8% in den USA im November und stark steigende Löhne. Durch die Anpassung der Geldpolitik versucht die Notenbank, ein Überhitzen der Wirtschaft sowie einer drohenden Lohnspirale entgegenzuwirken. Die EZB hält dagegen trotz Forderungen der eigenen Mitarbeiter nach Inflationsausgleich an ihrer Geldpolitik fest und hat lediglich eine Reduzierung des Anleihekaufprogramms angekündigt. Deutsche Sparer:innen können also auch 2022 nicht mit positiven Zinsen rechnen. Doch welche Auswirkungen haben steigendende Inflation und Zinsen in den USA für Anleger:innen?
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass vor allem spekulative Aktien mit Wachstumsfantasie und hohen Bewertungen der Unternehmen im Verhältnis zum Umsatz (KUV) oder Gewinn (KGV) bei aufkommender Inflationsangst an den Börsen verloren haben. Diese sind meist im Technologiesektor zu finden.
Dagegen haben sich Unternehmen mit stabilen, kalkulierbaren Umsätzen und einem niedrigeren KGV, oft auch „Value-Werte“ genannt, robust gezeigt. Die Ursache liegt darin, dass bei einer zunehmenden Inflation die Erwartungen an Zinsanhebungen und die damit verbundenen steigenden Anleiherenditen steigen. Bei einem Anstieg der Renditen von beispielsweise US-Staatsanleihen können Inverstoren höhere „risikofreie“ Erträge erzielen, wodurch zum einen Gewinne in der Zukunft weniger wert sind und zum anderen Investoren für die risikoreichere Anlage in Aktien höhere Renditeerwartungen haben. Zusammengefasst sind Investoren bei einem höheren Zinsniveau weniger bereit, höhere KGV – sprich niedrigere Renditen auf das investierte Kapital – zu akzeptieren, was zu einer Korrektur am Aktienmarkt führen kann.
Sicherlich fragen sich gerade viele aufmerksame Leser:innen, warum dieser Logik folgend es nicht längst einen heftigen Einbruch der Kurse am Aktienmarkt gab und die großen Indizes zum Jahresende nahe Allzeithoch stehen. Auch wenn es im letzten Jahr immer mal wieder kleinere Korrekturen gab, wurden diese oft binnen weniger Tage wieder aufgeholt, wofür es mehrere Gründe gibt.
1. Die Inflation stellt für Unternehmen ein hohes Risiko dar, weshalb die Märkte mit Reaktionen der Notenbanken gerechnet und diese bisher positiv gewertet haben. Auch wenn die Notenbanken mehrere Zinsanhebungen ankündigen, ist das aktuelle Zinsumfeld auf einem extrem niedrigen Niveau. Investoren sind gezwungen, von Anleihen auf andere Anlageklassen auszuweichen, um eine positive Rendite zu erzielen. Ebenso ist es riskant, bei negativen Einlagenzinsen in einem steigenden Marktumfeld auf eine Korrektur zu warten und möglicherweise Renditechancen zu verpassen – dieser Effekt wird auch als „Fear of missing out“ bezeichnet.
2. Selbst bei einem angestrebten Zinsniveau von 1% bis Ende 2022 in den USA ist die Realverzinsung bei einer Inflation weit über dem angestrebten 2%-Ziel immer noch negativ – sprich das investierte Kapital verliert weiterhin an Kaufkraft.
3. Durch die Markteinbrüche 2020 haben viele Privatpersonen angefangen, in Aktien und Fonds zu investieren – dieser Trend wird sich auch 2022 fortsetzen und bringt frisches Kapital an die Märkte.
Auch wenn genügend Argumente für weiter steigende Kurse sprechen, sollte man oben aufgeführte Argumentation bei Investmententscheidungen im Hinterkopf behalten. Ebenso entscheidend ist, wie gut Unternehmen inflationsbedingte Preissteigerungen an Kunden weitergeben können. Plattformen, die wie beispielsweise Amazon prozentual am Verkaufspreis verdienen, sind weniger betroffen als Unternehmen mit langen Produktionsketten und festgeschriebenen Lieferverträgen.
Spannend bleibt, ob es im kommenden Jahr den Notenbanken gelingt, die durch expansive Geldpolitik befeuerte Inflation wieder einzufangen. Vor allem Lieferprobleme, der Schiffsstau vor den Häfen weltweit und steigende Energiepreise lassen sich nicht durch Zinsanhebungen beheben. Sollten bei anhaltender Inflation die Notenbanken entgegen der Markterwartung restriktiver als bisher agieren, könnte dies zu kräftigen Turbulenzen an den Märkten führen – wenn die Börsianer eins nicht mögen sind es Überraschungen.
Neben der Inflation bleibt die Coronaentwicklung das Thema, was die Börsen im neuen Jahr bewegen wird. Für Anleger:innen steht dennoch fest, dass Geld auf Sparbüchern und Girokonten jährlich an Kaufkraft verliert und auch in absehbarer Zeit nicht verzinst wird. Wer noch einen guten Vorsatz für 2022 sucht, kann sich vornehmen, jeden Tag 10-15 Minuten mit der Wirtschaft und der Börse zu beschäftigten, um wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, einzuordnen und erfolgreich investieren zu können. Auch der Finance Blog wird euch 2022 weiter rund um das Thema Börse & Märkte mit Wissen versorgen.
Disclaimer: Keine Kauf- oder Anlageempfehlung.
Quellen: foucus.de, kamiltaylan.blog, tagesschau.de, tagesschau.de/wirtschaft, dw.com
Autor: Karl Johann Hoffmann

Rivian – The new big Deal?
Rivian hat mit dem größten IPO des Jahres in der Unternehmens- und Finanzwelt für großes Aufsehen gesorgt.
Die Bewertung des Unternehmens liegt weit höher als bei etablierten Autoherstellern.
Doch was hat es mit dem Hype auf sich?
Rivian wurde 2009 in den USA gegründet und ist ein Hersteller elektrischer Fahrzeuge und hat sich als Hersteller im Automobilmarkt auf die Sparte der SUV´s und Pick-Up´s platziert.
Zurzeit sind zwei Modelle – einen SUV und einen Pick-Up – im Angebot. Das Unternehmen verspricht bei beiden Modellen ca. eine Reichweite von 480 km ab einem Preis von 70.000 USD bei dem SUV und ab einem Preis von 67.500 USD für den Pick-Up.
Das US-Amerikanische Start-Up mit Sitz in Kalifornien ließ beim Börsengang am 10. November 2021 seine etablierten Konkurrenten wie Ford, General Motors (GM) oder BMW alt aussehen.
Der Hersteller begann an der Börse mit 152 Mio. Aktien zu einem Initialpreis von 78 US $ pro Aktie. Damit hat das IPO knapp 12 Mrd. US $ eingespielt.
Aktuell liegt die Bewertung bei fast 100 Mrd. USD (Vergleich: Ford Motor Co. 74 Mrd. US $, BMW AG 54 Mrd. US $), obwohl Rivian erst einige hundert Fahrzeuge (nach eigenen Angaben 650) produziert hat und erst 380 Fahrzeuge ausliefern konnte. Die Prognose – nach Wertpapierprospekt – für das dritte Quartal liegt bei einem Umsatz zwischen 0 US $ und 1 Mio. US $ und bei einem Verlust von 1,28 Mrd. USD. Der Verlust pro Aktie liegt damit bei mehr als 12 USD.
Das Verlangen nach vermeintlich umweltfreundlicher Technologie und die Hoffnung auf ein sich lohnendes Geschäft sind sicher Interessenstreiber der Aktionäre.
Nach eigenen Angaben hat Rivian bereits mehr als 71.000 Vorbestellungen in den USA und Kanada erhalten.
Die Auslieferung ist für Anfang 2022 bis Ende 2023 geplant. Außerdem plant Rivian bis 2030 100.000 Lieferwagen für seinen Großaktionär Amazon produzieren. Amazon hält um die 22% des Elektroautoherstellers.
Die Produktion findet im Staat Illinois, USA statt. Das Werk soll eine Produktionskapazität von 150.000 Autos jährlich haben. Um die weitere Nachfrage bedienen zu können, ist ein weiteres Werk in Georgia, USA geplant, welches bis 2024 einsatzfähig sein soll.
Lohnt es sich zu investieren?
Auf der Liste der wertvollsten Autohersteller lag Rivian schon nach dem ersten Börsentag auf Platz 6 knapp hinter Daimler.
Auf Platz 1 steht weiterhin Tesla mit einer Marktkapitalisierung von rund einer Billion US-Dollar. Am Tag des Börsenganges von Rivian ist die Tesla Aktie um 3% gefallen, ob das mit dem neuen Konkurrenten zu tun haben könnte, ist eine spekulative Annahme.
Experten glauben eine Ähnlichkeit zur Anfangszeit von Tesla erkennen zu können. Rivian könnte die Möglichkeit sein, auf einen ertragreichen und zukunftsorientierten Zug aufzuspringen. Doch zu welchem Risiko?
Es gibt zwei markante Unterschiede zu Teslas Anfangszeit. Zum einen war Tesla damals einer der Pioniere in der Branche der Elektrofahrzeuge, wohingegen Rivian sich in einem bereits stark umkämpften Markt behaupten muss.
Zum anderen verkauft Rivian bisher lediglich SUV´s und Pick-Up´s. Damit fokusiert sich Rivian auf eine andere und spezifischere Zielgruppe als Tesla.
In den USA sind die sechs meistverkaufen Automodelle Pick-Up´s und SUV´s, womit Rivian dem richtigen Riecher in den Staaten gefolgt ist. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob Rivian bei gleichbleibendem Angebot auch die weltweite Nachfrage wie Tesla erzielen kann.
Bisher fährt das Start-Up enorme Verluste ein. Der Erfolg hängt daran, wie gut Rivian im kommenden Jahr seine Bestellungen ausliefern und Umsatz generieren kann.
Es könnte lange dauern, bis sich die Investitionen auszahlen bei einem eher schlecht kalkulierbaren Risiko. Dies gerade auch im Hinblick auf die Lieferengpässe durch die Covid-19 Pandemie, die die Produktion verlangsamt und die gesamte Automobilbranche hart trifft.
Erschwerend kommt hinzu, dass die angekündigte Zusammenarbeit mit General Motors aufgelöst wurde. GM verbleibt lediglich in der Rolle eines Hauptaktionärs mit 12 %. Gerade das Knowhow eines der größten Autohersteller hätte einem so jungen Unternehmen auf dem Weg zum Erwachsenwerden von großem Nutzen sein können.
Während Tesla sich in den letzten Jahren eine Infrastruktur an Ladestationen aufgebaut hat, kann Rivian davon nur träumen. Inwieweit Rivian sich gegen das Eine-Billion-USD-Unternehmen wird durchsetzen können, bleibt offen. Auch gerade, da Tesla den „Cybertruck“ angekündigt hat. Dieser soll mit 40.000 USD für fast die Hälfte des Rivian-Preises zu bekommen sein und bis dato schon über 1,3 Mio. Vorbestellungen haben.
Investoren sollten sich darüber im Klaren sein, dass noch viele unbestimmte Variablen mitspielen, die entscheiden, ob Rivian langfristig Erfolg haben wird und Gewinne erzielen kann.
Letztendlich ist die Frage, wie viel Wert das Potential oder Versprechen für ein umweltfreundliches innovatives Unternehmen in Zukunft für die Investoren an der Börse hat.
Nachtrag: Am 06.01.2022 hat Amazon eine Kooperation mit dem E-Autohersteller Stellantis angekündigt, was den Kurs von Rivian unter Druck gebracht hat. Als bekannt wurde, dass Amazon eine Bestellung von mehreren tausend Lieferwagen beim direkten Konkurrenten aufgegeben hat, hat der Rivian Kurs zeitweise um die 17% nachgegeben. Die Bestellung soll laut Amazon und Rivian jedoch keine Auswirkungen auf die Zusammenarbeit des E-Autoherstellers und dem Versandhändler haben.
Disclaimer: Keine Kauf- oder Anlageempfehlung.
Quellen: finanzen.net, rivian.com, cnbc.com, edition.cnn.com, carrandriver.com, investopedia.com, handelsblatt.de, forbes.com, finance.yahoo.com, insideevs.com, electrek.com, fool.com
Autorin: Leonie

NFT’s; digitale Kunst als Türöffner des digitalen Lifestyle
Während das Jahr 2021 auch weiterhin vom Hype um Kryptowährungen wie den Bitcoin geprägt wurde, konnte sich in Insiderkreisen auch weiterhin der Markt für digitale Kunst etablieren.
Die sogenannten „NFT’s“ (Non-fungible-token) werden primär als digitale Kunst über die Technologie der Blockchain gehandelt und sichergestellt. So wurde über das bekannte New Yorker Auktionshaus „Christie’s“ das digitale Gemälde „Everydays: The First 5000 Days“ für knappe 70 Millionen US-Dollar versteigert. Bezeichnend für den Handel mit NFT’s: Das Rekordgemälde ist lediglich eine Collage, bestehend aus vielen kleinen Bildern, die neu zusammengesetzt wurden.
Dementsprechend ergeben sich diverse Fragen: Wer bezahlt solche Unsummen für ein paar Pixel? Warum sind „NFT’s“ gerade jetzt im Kommen? Und natürlich, wie man auch in 2022 vom Handel mit NFT’s profitieren kann?
Während es die „Non-fungible-Token“ bereits seit 2017 als digitale Kunst gibt, hat sich vieles verändert. Allmählich werden auch Videoclips oder Gegenstände aller Art im Original digital auf der Blockchain eingetragen und können sowohl sicher als auch authentifiziert gehandelt werden. Wichtig zu beachten: Natürlich kann auch ein digitales Kunstwerk per Screenshot von jeder Person festgehalten werden und sähe exakt wie das Original aus. Genauso verhalte es sich aber auch bei einer Fotokopie der „Mona Lisa“. Die Authentizität werde durch den Code und die Signatur auf der Blockchain sogar sicherer gestellt als bei Malereien. Üblicherweise werden solche Käufe in der Kryptowährung, „Ethereum“, über die Wallet von Käufer und Verkäufer abgewickelt. Neben „Kryptofans“ und Insidern haben sich auch namhafte Promis am „NFT-Handel“ beteiligt. So haben diverse Basketballprofis wie Steph Curry, aber auch You-Tuber und Boxer wie Logan Paul und KSI öffentlich bekanntgegeben, im Besitz einiger gefragter NFT’s zu sein.
Doch abgesehen von ein paar Spielereien, die man sich als Promi gönnen möchte, entwickeln sich digitale Lifestyle- und Konsumgüter als in der Zukunft unabdingbar. Besonders aufgrund Phantasien und Visionen über das Metaverse, welches den Übergang des physischen Lebens in die digitale Welt beschreibt, werden NFT’s aller Art gefragter.
Für Einsteiger ist es 2022 noch nicht zu spät zu investieren. Denn aufgrund der steigenden Einsatzmöglichkeiten für NFT’s ergeben sich auch zunehmend mehr Möglichkeiten zum Erstellen und Handeln der digitalen Güter. Neben zahlreichen Handelsplätzen wie der Kryptobörse Binance, gibt es über Anbieter wie OpenSea oder SuperRare die Möglichkeit zum Kreieren und Verkaufen der selbsterstellten Kunstwerke. Einzige Voraussetzungen ist ein verifizierter Nutzeraccount sowie eineaktive Wallet zum Empfangen und Bezahlen in Kryptowährungen. In der Theorie gestaltet sich der Einstieg in den digitalen Kunst- und Güterhandel also nahezu einfacher als das Eröffnen eines Wertpapierdepots. Doch gerade deshalb ist umso mehr Vorsicht geboten. Abgesehen von den verhältnismäßig hohen fixen Einstiegskosten, gibt es keinerlei Garantie für finanziellen Gewinn. Darüberhinaus sollte die Seriosität des Anbieters im Vorfeld sichergestellt sein.
Weiterhin gelten die gleichen wirtschaftlichen Risiken wie in jeder Branche und jedem Handel: Es braucht zu dem verfügbaren Angebot auch die entsprechende Nachfrage. Bei derart niedrigen Einstiegshürden in den NFT-Handel, ergibt sich die berechtigte Frage, ob die Nachfragesituation kurzfristig mit den vielen Angeboten mithalten kann?
Doch ob Ja oder Nein; bei zunehmender Digitalisierung und fortlaufendem Übergang in das digitale Leben, werden uns die NFT’s in ihrer Vielfalt weiterhin begleiten. Denn natürlich sind die neuesten Sneaker nicht nur auf dem realen Schulhof, sondern auch beim digitalen Treffen mit den Freunden ein Muss!
Quellen: wirtschaftswoche.de, faz.de, spiegel.de
Bildrechte: „Everydays: the First 5000 Days“ – Mike Winkelmann/Christie’s
Autor: Felix Leon Knabe

Denke und werde reich: Wie die innere Einstellung zum Erfolg verhelfen kann
Jeder Mensch strebt in einer gewissen Form nach Anerkennung und Erfolg. Im Duden wird Erfolg als ein „positives Ergebnis einer Bemühung“ oder das „Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung“ definiert. Erfolg kann sich auf berufliche, finanzielle, materielle oder auch soziale und persönliche Ziele beziehen. In diesem Monat habe ich eines der bekanntesten Selbsthilfebücher im Bezug zum Erfolg gelesen: „Think and Grow Rich“ von Napoleon Hill, das 1937 nach der Großen Depression erstmals veröffentlicht wurde. Einige werden nun vielleicht denken, dass ein nahezu 100 Jahre altes Buch heutzutage keine besondere Aussagekraft mehr hat, jedoch ist der Hauptkern des Buchs – die Prinzipien zum Erfolg – zeitunabhängig und somit weiterhin relevant. Denn mit über 70 Millionen verkauften Kopien weltweit wird Hills Werk nicht ohne Grund als Bibel des Reichtums bezeichnet. In einem Zeitraum von 20 Jahren hat Hill über 500 Millionäre interviewt, um deren Erfolgsgeheimnisse zu erforschen und dieseand Grow Rich“ zusammenzufassen und für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Das wiederkehrende Leitmotiv in dem Buch ist, dass unsere Gedanken zu unserer Realität werden, sprich wenn man der festen Überzeugung ist, dass man ein bestimmtes Ziel erreichen kann, dann wird es auch so geschehen.
In der Einleitung erklärt Hill, dass „Think and Grow Rich“ kein Buch zum Vergnügen, sondern Sachliteratur, die tiefgründig und ausführlich analysiert und mehrfach durchgenommen werden sollte, damit man wirklich von den Ratschlägen profitieren kann. Durch seine Recherche und den zahlreichen Interviews mit erfolgreichen amerikanischen Geschäftsleuten hat Hill insgesamt die folgenden 13 Erfolgsprinzipien abgeleitet:
- Ein Anliegen muss geschafft werden, an dem man sich orientieren kann. Ohne ein konkretes Ziel kann man nicht zu Wohlstand und Reichtum gelangen. Denn Erfolg ist kein Produkt des Zufalls.
- Der Glaube an sich selbst und an das Erreichen des Ziels muss stark sein. Hill empfiehlt, dass man seine Ziele schriftlich niederschreibt und sich morgens und abends intensiv damit beschäftigt.
- Autosuggestion ist die Beeinflussung des Unterbewusstseins, wodurch der Glaube an sich selbst und an seine Fähigkeiten verstärkt wird.
- Es ist gut über Fachkenntnisse zu besitzen. Jedoch ist kein Mensch allwissend, weshalb es wichtig ist, dass man weiß, wo man bestimmtes Wissen abrufen kann.
- Dank Fantasie sind schon etliche Erfolgsideen entstanden, wodurch Menschen wie Bill Gates und Mark Zuckerberg es zum Wohlstand verschafft haben.
- Mithilfe systematischer Planung leitet man konkrete Maßnahmen ab, die einem verhelfen sein Ziel zu erreichen. Dies ist der Punkt, wo das Anliegen nicht nur ein Gedankenspiel ist, sondern zur Realität wird.
- Schnelle Entscheidungen, die durchdacht sind, sollten getroffen werden. Durch Aufschieben ist noch keiner reich geworden.
- Erfolg passiert nicht von heute auf morgen, sondern Durchhaltevermögen sowie Ausdauer sind gefragt. „Vergessen Sie nie: Wer im Leben Erfolg hat, hat immer auch Fehlstarts erlebt und viele herzzerreißende Kämpfe überstanden, bevor er es geschafft hat.“
- Mithilfe der Macht des „Master Mind“-Prinzips schafft man sich ein Umfeld von Gleichgesinnten, die ähnliche Lebensziele verfolgen. In diesem Zirkel an Menschen herrscht Harmonie und die Fähigkeiten der Individuen komplementieren sich.
- Transmutation und bewussterer Einsatz sexueller Energie kann zu mehr Fokus, Klarheit, Energie und Motivation führen (und ist auch ein Schub für die Kreativität).
- Wie bei der Autosuggestion beschrieben, muss man sich der Rolle des Unterbewusstseins klar sein, um es proaktiv durch positive Gedanken beeinflussen zu können.
- Mit dem Gehirn können wir bewusst unsere Gedanken steuern. Denn „Ängste existieren (…) nur im Kopf. Und was man denkt, kann man kontrollieren und steuern.“
- Der sechste Sinn ist die menschliche Intuition, die man nicht mithilfe der anderen fünf Sinnesorgane bewusst wahrnimmt und die vor allem dann in Erscheinung tritt, wenn man sich an die 12 vorangegangenen Schritte hält.
Befolgt man die genannten Prinzipien, so kann man laut Hill nahezu alles in seinem Leben erreichen – egal in welcher Hinsicht. Wer bei „Think and Grow Rich“ auf der Suche nach Investmentansätzen ist, hat sich das falsche Buch ausgesucht. Zwar ist das Hauptthema Erfolg und Reichtum, jedoch vermittelt Hill lediglich Ansätze, wie man seine innere Einstellung umstellen kann, um Ziele erfolgreich umzusetzen. Wie bereits bei der letzten Buchrezension („Rich Dad Poor Dad – Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen“ von Robert T. Kiyosaki) angemerkt wurde, spielt der eigene Umgang mit Geld sowie die eigene Mentalität eine große Rolle, ob man es zu Wohlstand verschafft oder eben nicht. Dies predigt auch Hill seinen Lesern und Leserinnen. Mithilfe von persönlichen Anekdoten sowie den Verweis auf Erfolgsgeschichten von beispielsweise Henry Ford und Thomas Edison wird die manchmal etwas trockene Materie zugänglicher und greifbarer für Leser:innen.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Buch für diejenigen empfehlenswert ist, die ihre Einstellung hinsichtlich Geldes und Erfolg weiterentwickeln möchten und sich explizit mit den von Hill genannten Erfolgsprinzipien befassen möchten. Wie Hill so schön formuliert hat: „Im Leben gibt es drei Möglichkeiten: vorankommen, stehen bleiben oder rückwärtsgehen.“ Und jeder trägt für sich die Verantwortung, welche der drei Richtungen man einschlägt.
Quelle: „Denke nach und werde reich“ von Napoleon Hill; https://www.duden.de/rechtschreibung/Erfolg
Bildrechte: © FBV Verlag
Autorin: Anastasija Djokic