Wir freuen uns sehr über das Interesse an unserem elften HSBA Finance Blog! Viel Spaß beim Lesen des April-Blogs.

Monatliches Marktupdate
Der Rückgang der US-Aktienkurse beschleunigte sich am Freitag bis zum Börsenschluss, als die wichtigsten Aktienindizes einen volatilen Monat mit einem Minus beendeten.
Der S&P 500, der Dow Jones Industrial Average und der Nasdaq Composite sanken jeweils. Der S&P 500 beendete mit einem Minus von 3,6 % und verzeichnete im April mit einem Rückgang von 8,8 % die schlechteste Monatsperformance seit März 2020. Der Dow sank in diesem Monat um 4,9 %. Der Nasdaq Composite war der größte Nachzügler und verzeichnete allein im April einen Rückgang von mehr als 13 % und damit den schlechtesten Monat seit Oktober 2008.
Die Renditen von Staatsanleihen stiegen, und die Benchmark-Rendite für 10-jährige Anleihen stieg auf über 2,9 %. Die Aktien des Tech-giganten Amazon rutschten ab, nachdem das Unternehmen unerwartet einen Quartalsverlust meldete und eine schwächer als erwartete Prognose für das laufende Quartal abgegeben hatte. Die Aktien von Apple gaben ebenfalls nach, nachdem der iPhone-Hersteller die Schätzungen für den Quartalsumsatz und -gewinn übertroffen hatte, obwohl das Unternehmen weiterhin auf anhaltende Lieferkettenbeschränkungen hinweist.
Die Volatilität hat in den letzten Wochen wieder zugenommen, da man befürchtet, dass die restriktivere Geldpolitik der US-Notenbank die Wirtschaft ausbremsen könnte. Zu diesen Befürchtungen gesellen sich Sorgen über die anhaltende Inflation, geopolitische Unruhen und der anhaltende Ausbruch von COVID in China.
Quellen: jpmorgan.com, finance.yahoo.com
Autorin: Leonie

100 Milliarden Euro für die Bundeswehr – wer profitiert wirtschaftlich?
Am 27.02.2022 hat Bundeskanzler Olaf Scholz bekannt gegeben, dass neben einer Erhöhung des Wehretats ein sogenanntes Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr bereitgestellt werden soll. Diese Reaktion des Kanzlers, welche im direkten Zusammenhang mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine steht, sorgt dafür, dass Deutschland das Nato-Ziel für Verteidigungsausgaben erfüllen wird. Mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sollen demnach für die Verteidigung ausgegeben werden. Interessant ist es dabei zu beobachten, welche Unternehmen in Zukunft von diesen Staatsausgaben profitieren könnten. Natürlich sind das in besonderem Maße Rüstungsunternehmen und deren Zulieferer. In Deutschland gehören dazu Unternehmen wie Rheinmetall. Die Aktie des Rüstungsunternehmens hat seit der Ankündigung des Kanzlers um knapp 100 Prozent zugelegt. Auch Technologieunternehmen in der Rüstungsbranche wie die Hensoldt AG (WKN: HAG000) oder U-Boot- und Marineschiffhersteller wie die ThyssenKrupp Marine Systems GmbH aus Kiel oder Naval Vessels Lürssen aus Bremen können durch die Rüstungsausausgaben an neue Aufträge kommen.
Europäischer Profiteur der Nato-Aufrüstungen könnte auch der deutsch-französische Konzern Airbus (WKN: 938914) sein. Zwar wurden jüngst 35 Kampfjets des Typs F-35 von dem US- amerikanischen Hersteller Lockheed Martin (WKN: 894648) und nicht der von Airbus gebaute Eurofighter für die Bundeswehr bestellt, doch die von Airbus hergestellten Verteidigungs- und Kommunikationssysteme könnten in Zukunft verstärkt nachgefragt werden. Auch der britische Rüstungskonzern BAE Systems (WKN: 866131) sowie die in Frankreich ansässige Thales Group (WKN: 850842) werden von der europäischen Aufrüstung profitieren. Die Aktien der meisten Rüstungsunternehmen haben seit dem Beginn des Krieges und nach der Ankündigung des Bundeskanzlers, den Wehretat zu erhöhen, ordentlich zugelegt. Die weiteren geopolitischen Entwicklungen sollte man demnach genau im Auge behalten. Ein unerwartetes Kriegsende oder Einigungen zwischen dem Westen, der Ukraine und Russland könnten den sich genauso auf die Entwicklung der Aktienkurse auswirken wie eine weitere, hoffentlich nicht eintretende, Eskalation des Krieges.
Quellen: dw.com, esut.de, manager-magazin.de, tagesspiegel.de, wirtschaftsdienst.eu
Autor: Friedrich von Freymann

Aktienvorstellung: Procter & Gamble
In einem Umfeld steigender Zinsen verlieren Wachstumswerte an Attraktivität. Profiteure dieser Entwicklung sind Value-Aktien. Hierbei handelt es sich um Aktien, die sich durch ein fundamental abgesichertes Geschäftsmodell auszeichnen und bereits seit Jahren hochprofitabel arbeiten.
Zu einem solchen Value-Titel zählt auch die Procter & Gamble Aktie (ISIN: US7427181091). Der Konzern aus Cincinnati (USA) hat sich auf sogenannte Konsumgüter spezialisiert, die sich durch einen hohen Verbrauch im Vergleich zu anderen Verbrauchsgütern auszeichnen. Mit solchen Konsumgütern ist Procter & Gamble in nahezu allen Bereichen des Haushaltsalltags vertreten. Das Geschäftsmodell von P&G gliedert sich in die Bereiche Health (Oral-B, Vicks etc.), Beauty (Head & Shoulders, Herbal etc.), Grooming (Braun, Gillette, Venus etc.), Fabric Care and Home (Ariel, Tide etc.) . ) und Baby-, Frauen- und Familienpflege (Always, Bounty, Charmin usw.).

Procter-Produkte haben einen hohen Markenwert, da sie online und offline in einer Vielzahl von Medienkanälen umfassend beworben werden. Sie bieten auch oft eine höhere Qualität als Konkurrenzprodukte. Interessant ist auch, dass sich Procter & Gamble in erster Linie auf Gesundheits- und Hygieneprodukte für Endverbraucher spezialisiert hat und in vielen Märkten Milliarden von Dollar mit Einzelmarkenumsätzen generiert. Trotz Spezialisierung auf eine weniger preissensiblen Kundengruppe sieht die Strategie nach wie vor erfolgversprechend aus, wie es das gute organische Umsatzwachstum zeigt

Procter & Gamble als Investment
Mit einem KGV von rund 27,6 ist die Aktie von Procter & Gamble bereits relativ beliebt für ein Unternehmen, das mit einem einstelligen Wachstum rechnen kann. Auch die aktuelle Dividendenrendite von knapp 2 %, bei einer Ausschüttungsquote von 61,5%, liegt deutlich unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von rund 3 %. Um diese aktuelle Bewertung zu rechtfertigen wird also ein stetiges Wachstum in den kommenden Jahren zu erwarten sein. Angesichts der guten Entwicklung des Aktienkurses scheinen die Anleger diese Entwicklung eben so zu sehen, da der Aktienkurs als Reaktion auf die Veröffentlichung der neuesten Quartalsdaten um mehr als drei Prozent gestiegen ist.
Die Aktien von Procter & Gamble sind nicht nur solide Value-Aktien, sondern auch Aktien mit langfristigem Dividendenwachstum. Mit einem stetigen Dividendenwachstum von 65 aufeinander folgenden Jahren ist die Aktie von Procter and Gamble einer der wenigen Dividendenkönige der Welt.
Ob sich Procter & Gamble als Investment lohnt, liegt wie immer im Auge der Betrachter:innen.
Disclaimer: Keine Kauf- oder Anlageempfehlung.
Quellen: aktien.guide, pginvestor.com, finanzen.net, boerse.de
Autor: Luca Schröder