Februar 2023

Wir freuen uns sehr über das Interesse an unserem neunzehnten HSBA Finance Blog! Viel Spaß beim Lesen der Februar-Ausgabe.

Marktupdate

Die Märkte bewegten sich im Februar in einer Konsolidierungsphase. Das kann durchaus mal vorkommen, vor allem nach so einem starken Anstieg wie in den USA (S&P 500 und Nasdaq 100) im Januar. Dennoch überraschten viele Unternehmen bei ihren Quartalsergebnissen positiv. Denn die meisten Unternehmen verzeichneten ein stärkeres Wachstum bzw. kein allzu starken Rückgang in ihren Gewinnen, wie von den Analysten erwartet wurde. Zudem wurden die Prognosen für den Ausblick angehoben, welches für zusätzliches positives Momentum sorgte.

Seit dem Wirecard-Skandal gibt es neue Aufnahmerichtlinien für den Dax, und zwar müssen die Unternehmen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren ein positives EBITDA und eine fristgerechte Bilanz vorlegen. Darüber hinaus gelten unter anderem die alten Vorschriften wie ein Listing an der Frankfurter Wertpapierbörse, ein Streubesitzanteil von mindestens 10% und ein juristischer Sitz oder ein operatives Hauptquartier in Deutschland. Seit dem 27.2 ist die Commerzbank nach 4,5 Jahren wieder im Dax. Dafür musste Linde weichen, denn diese möchten nur noch an der New York Stock Exchange gelistet sein, da es denen kein Mehrwert bietet. In Deutschland sind sie stärkeren Regulierungen ausgesetzt wie beispielsweise europäische Beschränkungen und die Prozesse weisen eine zunehmende Komplexität auf. Des Weiteren werden ca. nur 6% aller sich im free float befindenen Aktien in Deutschland gehandelt. Dies zeigt wie unbedeutend der Dax für große internationale Unternehmen und Investoren ist.

Eine Studie der Süddeutschen Zeitung, die sich alle Zu- und Abgänge des Daxes seit dem Jahr 2010 angeschaut hat, ergab, dass die Performance nach einem Monat nach der Aufnahme bei -5% im Vergleich zum Dax lag und ein Jahr später notierten die Aktien im Durchschnitt 9% schlechter als der Dax. HQ-Trust hat sich ebenfalls die Performance der Neueinsteiger im Dax seit 1994 angeschaut. Diese fanden heraus, dass nur in 8 von 25 Fällen das neuaufgenommene Unternehmen in dem ersten Jahr eine Outperformance gegenüber des Daxes erzielen konnten. Die viel beeindruckendere Erkenntnis ist, dass ein Jahr vor der Indexaufnahme die Aktien im Durchschnij eine Outperformance von 25% gegenüber dem Dax generiert haben. Das kann unter anderem daran liegen, dass die ganzen ETF-Anbieter, die eine physische Produktstruktur der Anteile aufweisen, ihren Bestand vorab über einen Kooperationspartner sukzessive aunauen, sodass beim Tag der Aufnahme, der prozentuale Anteil in dem ETF aufgenommen werden kann. Des Weiteren könnte es daran liegen, dass die Unternehmen in Small- und Mid-Cap Indexes gelistet sind, welche eine langfristige Outperformance gegenüber Large-Cap Index aufweisen. Denn diese Titel weisen eine höhere Volatilität, weshalb eine Art zusätzliche Risikoprämie gezahlt wird. Von daher bleibt es vor allem spannend wie sich die Commerzbank Akte im nächsten Monat als auch im nächsten Jahr entwickelt.

Quellen: hqtrust.de; sueddeutsche.de; capital.de; deutsche-boerse.com

Autor: Bjarne Quast

Der KfW-Studienkredit als Finanzierungsmöglichkeit für das Masterstudium

Das Bachelorstudium ist fast geschafft und direkt im Anschluss soll ein Masterstudium absolviert werden? Neben der Auswahl der richtigen Universität und des Studienortes stellen sich viele Studierende die Frage, wie sie es finanzieren können. Eine Lösung bietet der KfW-Studienkredit. Dieser Kredit ermöglicht es, sich komplett auf das Studium fokussieren zu können, indem die Lebenshaltungskosten unabhängig vom Studienfach gedeckt werden.

Wer erhält den KfW-Studienkredit?

Der KfW-Studienkredit ist für alle Studierenden geeignet, die mindestens 18 Jahre und höchstens 44 Jahre alt sind. Die Studienform ist dabei egal. Es kann ein Vollzeit-, Teilzeit- oder Fernstudium sein, genauso wie ein berufsbegleitendes Studium. Der Kredit ist des Weiteren unabhängig vom eigenen Einkommen und dem Einkommen der Eltern. Die Voraussetzung für den Kredit ist jedoch, dass die Hochschule ihren Sitz in Deutschland hat und staatlich anerkannt ist. Es wird somit kein komplettes Studium im Ausland finanziert, aber Auslandssemester werden gefördert.

Welche Merkmale und Gestaltungsmöglichkeiten hat der KfW-Studienkredit für das Masterstudium?

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt Masterstudierende maximal sechs Semester lang. Die Studierenden müssen keine Sicherheiten hinterlegen oder eigene Rücklagen vorweisen. Es ist ein flexibler Kredit, bei dem Auszahlungen bis maximal 650,00 EUR pro Monat möglich sind. Der Auszahlungsbetrag ist jederzeit bis zum 15. des Monats flexibel anpassbar. Dieser Kredit hat einen variablen Zins der zweimal im Jahr von der KfW angepasst werden kann. Bis zum 31.03.2023 verlangt die KfW 6,06% als Effektivzins. Vor Beginn oder während der Rückzahlung kann aber auch ein fester Zins gewählt werden.

Nach der letzten Auszahlung folgt eine Karenzzeit, in der nur Zinsen gezahlt, aber noch nicht getilgt werden muss. Maximal gilt die Karenzzeit für 23 Monate. Die Rückzahlung selbst erfolgt in gleich hohen monatlichen Raten. Hier ist der Tilgungsplan aber auch individuell anpassbar. Der KfW- Studienkredit ist kombinierbar mit dem BAföG oder dem Bildungskredit der Bundesrepublik Deutschland.

Ich habe mich für den KfW-Studienkredit entschieden. Was passiert dann?

Der Studienkredit kann direkt online auf der Website der KfW beantragt werden oder bei einem ihrer Partner. Dazu zählen Studentenwerke wie das „Deutsche Studentenwerk“, digitale Vertriebspartner und Banken sowie Sparkassen. In Hamburg bieten zum Beispiel die Commerzbank, die Deutsche Bank und die Hamburger Sparkasse den KfW-Studienkredit an. Während der Laufzeit der Auszahlungsbeträge müssen die Studierenden jeweils bis zum 15. April im Sommersemester und 15. Oktober im Wintersemester die Studienbescheinigung nachweisen.

Quelle: kfw.de

Autor: Isabella Pausch

Kannst Du das mal kurz bingen? Microsoft und Open AI gegen Alphabet

Es ist eine der Ergebnisse, auf die Microsoft vermutlich weniger stolz ist: der häufigste Suchbegriff der hauseigenen Suchmaschine Bing ist Google. Auch am Marktanteil der verschiedenen Suchmaschinen spiegelt sich klar wider, dass Alphabets Suchmaschine klar die bevorzugte Art der Konsumenten ist, im Internet zu navigieren. Durch einen milliardenschweren Deal zwischen Alphabet und Apple ist Google außerdem der Suchstandard auf allen iOS und MacOS Geräten.

Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei den Browsern. Chrome ist mit Abstand die am häufigsten Benutzte Applikation. Die Gründe dafür sind verschieden. Zum einen ist es der Standardbrowser auf allen Android Smartphones und Google Chromebooks, zum anderen bewerben Google Produkte wie Gmail und YouTube aktiv die Nutzung von Chrome über Konkurrenzprodukte wie Safari oder Edge.

Doch warum sollte man gerade jetzt über Bing reden, wo die Suchmaschine bisher doch keine große Relevanz für die meisten Nutzer hat? Die Antwort ist Open AIs ChatGPT. Dessen Programme Dall-E 2 und ChatGPT haben innerhalb kürzester Zeit Millionen an Nutzern gewonnen und künstliche Intelligenzen in den Fokus des Silicon Valley als das neue Megathema gebracht. Während nun debattiert wird wie man in Schulen und Universitäten noch unterscheiden soll, ob Arbeiten von Menschen oder Programmen geschrieben wurden, hat Microsoft einen Schritt gewagt, der den Markt der Suchmaschinen grundlegend verändern könnte. Zehn Milliarden US Dollar hat Microsoft in Open AI investiert und kontrolliert mit einem Anteil von 49 Prozent gewissermaßen das Unternehmen. Und die Algorithmen von ChatGPT werden in Bing integriert. Die Suchmaschine bietet nun neben der klassischen Suchfunktion auch die Option Chat an, mit der man die künstliche Intelligenz lange und komplexe Fragen stellen kann und auch nach Antworten weitere Fragen stellen kann, bei denen sich die KI die vorherigen Fragen merkt.

Für Google wird dieser Schritt als eine Bedrohung des Kerngeschäfts wahrgenommen. Das Unternehmen könnte nicht nur Nutzer an Microsoft verlieren, die bisher stets eine eher erfolglose Konkurrenz im Suchgeschäft waren, sondern könnte außerdem eine seiner Haupteinnahmequellen selbst durch einen eigenen Chatbot verlieren, nämlich die Werbeeinahmen aus Google Ads. Denn statt verschiedene Wortkombinationen einzugeben und zu hoffen, dass die angezeigten Webseiten den gewünschten Inhalt zeigen, bekommt man durch eine konkrete Frage eine umfangreiche Antwort. Nur eben von Microsoft, nicht von Google.

Bei der Google Mutter Alphabet hat man versucht schnell zu reagieren, um Investoren zu beruhigen. Mit „Bard“ will der Konzern ein Pendant zu ChatGPT anbieten, welches dann aber bei der Vorstellung falsche Informationen wiedergab. Die Quittung war ein Kurseinbruch von über 100 Milliarden US Dollar an Börsenwert. Inzwischen sind sogar die Google Gründer Larry Page und Sergey Brin zu Google zurückgekehrt, um den Tech Giganten zu unterstützen. Ob Googles Existenz akut durch Bing gefährdet ist, kann als unwahrscheinlich angesehen werden. Doch wäre es naiv zu glauben, dass Google so weitermachen kann wie bisher, denn sonst wird in Zukunft gebingt und nicht mehr gegoogelt. Zum Schluss noch ein kleiner Tipp, denn auch wenn der HSBA Finance Blog keine Anlageempfehlungen macht, sind Hinweise auf neue Dienste erlaubt: Microsofts neues Bing kann man entweder in Edge oder in der Bing App testen und das kostenlos. Es ist gewissermaßen ChatGPT für das eigene Smartphone und durch Quellenangaben sieht man außerdem, worauf sich die Antworten stützen.

Quelle: luna-park.de; de.statista.com; economist.com; tagesschau.de; capital.de

Autor: Maurice Häger

AI as your financial advisor

In the last couple of weeks, headlines were filled by Microsoft’s ChatGPT and the current abilities by artificial intelligence (AI). While Google’s Bard failed on presentation day and caused a loss in the stock market capitalization of 100 bn€, ChatGPT is overloaded with request from students, hoping for support with their studies and final reports. But how far is AI beyond easy questions in daily school life? For instance, can ChatGPT advise me how to invest? That’s what professional investors are discussing, since it seems possible to outperform the market by “simple data analyzing” and teaching it to the computer.

The AQR Capital Management, based in the United States with offices all over the world, did outperform the stock market with some different strategies in 2022 by far, mainly driven by data analyzing. For example, AQR Capital’s Managed Futures Full Volatility Strategy increased in 2022 by roughly 70%.

This approach by learning from the past and analyzing numbers, regardless of performance, seems to disagree with basic neo classical financial models, beginning with efficient market theory by Fama. His model by three different types of efficiency within a market, states that there are no chances for excess returns in the long run in a highly efficient market, based on numbers from the past. So, the previous performance by AQR leads to two options: Contributing prove that we live and act in semi strong but not highly efficient markets, or that AQR might achieve excess returns by this approach but cannot hold it in the long run. 

The founder, Cliff Asness stated in an interview that he does not believe in highly efficient markets, as nobody in the scene really does and why he follows this approach in the long run. 

As impressive as this approach appears, can ChatGPT advise me in investing, based on past analysis? It seems not, at least not in the same way. As ChatGpt is neither finished, nor perfect, it misses a lot of data for the last several years and is not used to take investment decisions, since it only does highly efficient research in the internet and recreates what seems to fit best. And as the internet is filled with many opinions and decisions about investing, ChatGpt would recreate a similar portfolio as the mean of the internet. An interesting portfolio, but probably close to the market portfolio without excess returns. So it will just take more time until AI is capable to filter the information for the best and take useful decisions, but until then we are in need of human judgements and decisions.

Quellen: yahoo.com; aqr.com; hedgefollow.com; open.spotify.com

Autor: Felix Knabe

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